Potzblitz
Montag, 26. Oktober 2015
Europa? Wer braucht Europa?
Am 26. Oktober 2015 im Topic 'Europa - Modell von gestern?'
Da wachsen sie unermüdlich in den Himmel unserer europäischen
Hauptstädte, die Euro-Glastürme. Sie verdrängen nach und nach immer mehr meist schöner, gewachsener Stadtviertel und füllen sich mit immer neuen Hundertschaften dauerhaft gelangweilter, immerhin üppig bezahlter Euro-Beamten. Roaming im Ausland soll billiger werden ab dem nächsten Jahr, hört, hört, aber von einem zunehmenden Verantwortungsbewusstsein der sonst so gern beschworenen GEMEINSCHAFT der europäischen Länder angesichts der wachsenden Flüchtlingsproblematik war nichts, aber auch gar nichts zu hören.

Ihre Landesvertretungen frönen derweil weiterhin gern offenem Lobbyismus, der ist wenigstens unterhaltsam und überfordert niemandem. Politische Höchstleistungen stehen auch nur höchst selten mal zur Debatte, da sei der Ehrgeiz der jeweiligen nationalen Parlamente vor. Solange nur jeder überall etwas abkriegt und niemand niemanden überfordert, sind sich alle einig: Europa einig Vaterland!

Wären da nur nicht diese Scharen von verelendeten Bootsflüchtlingen, die ihren Schleppern in deren maroden Booten entkommen sind und sich nun umdrehen nach den Verursacher-Ländern ihrer Fluchtgründe und da nicht lange zu suchen brauchen. Immer gen Norden, da liegen sie fast alle, nett und mehr oder weniger satt aufgereiht, und auch noch nicht sonderlich abwehrbereit, weil sie ja dachten, die Endlösung läge diesmal im Mittelmeer!

Wollten wir sie hier alle aufzählen, wie beispielsweise die deutschen Waffenexporte in Krisenregionen, die sich heute alle kriegsführenden Nationen im Nahen Osten aus Händen und Beständen reissen? Oder die geheimdienstlichen Aktivitäten Frankreichs,die die demokratisch gewählten Regierungen in
Nord- und Mittel-Afrika destabilisier(t)en, um Frankreich genehme Korrupties an die Macht zu bringen? Beispiele über Beispiele könnten hier noch folgen, die kein europäisches Land gerne im Licht der Öffentlichkeit ausgebreitet sähe, die aber alleine und auch zusammen zu der Misere der Drittweltländer beigetragen haben und Europa heute zur Verantwortung drängen. Gerade auch Grossbritannien sollte sich da nicht schnöde abwenden mit seinem arroganten "Wir nicht!" Das ist heute schnell widerlegbar!

Wenden wir uns nun tatsächlich ab angesichts dieser nicht enden wollenden Elendszüge von Verzweifelten in Morast, in Regen und Kälte, ohne Nahrung und warmes Essen, mit Trauben von kleinen Kindern, dem Tode näher als dem Leben, wenn es nur noch ein bisschen länger dauert?

Derweil wir uns vorbereiten auf die Feier eines kleinen Kindes, das uns schon vor zweitausend Jahren aus dem Stroh seiner Krippe zwischen Ochs und Esel die Botschaft zukommen liess, dass wir einander lieben und ehren und beistehen sollen - Weihnachten, wofür denn sonst? Jetzt mal ehrlich!

Und erlaubt sei bittschön auch die Frage - Afghanistan neuerdings ein sicheres Land? Wer lacht da? Die Bundeswehr wahrscheinlich- oder?

Mir tut Angela Merkel von Herzen leid! Sie steht wie ein Fels in der Brandung und wankt und wackelt nicht - was für eine fürwahr grossartige Frau. Für das wankelmütige Volk um ihre Füsse kann sie nichts - und sollte es dem sogar gelingen, sie über ihre gerechte Sache zu stürzen, dann wären wir alle die Verlierer!

Und dann, liebe Freunde, hätten wir Europa auch nicht verdient!

Permalink (1 Kommentar)   Kommentieren