Potzblitz
Freitag, 11. November 2016
Hass oder Mitleid - Wege in die Zukunft
Am 11. November 2016
Hallo, liebe Leute, was soll es sein, Liebe, Freundlichkeit, Mitgefühl, Füreinander oder Hass, Alles meins, Bloßstellung und Verhöhnung, Brandschleuder, Knüppel oder Steine..?

Grausamkeit wohnt allen Lebewesen dieser Erde inne, aber schon im Zoo kann man unterscheiden, dass Grausamkeit den Tieren zum Überleben, aber auch zur Gegenwehr gegen Überlegene dient und zur erfolgreichen Futtersuche unerlässlich ist.
Wir glaubten gerade diesen Stufenzwang überwunden zu haben in einer Jahrtausende alten menschlichen Entwicklungs-geschichte, die weiß Gott nicht ohne Grausamkeiten gegen einander abgelaufen ist, aber wollen wir da gerade unbedingt wieder hin?

Die großen kontinentalen Kriege schienen Vergangenheit, Völkerverständigung war gerade noch das Motto für den globalen Fortschritt, und schon werden wieder Mauern gebaut „ ober- und unterirdisch“, werden Menschen an Grenzen abgewiesen, sei es an Meeren, Bergen, Luftschranken oder einfach auch an Stacheldrahtschlangen…!

Da sitzen die Satten glückselig an sonnigen Badestränden, gleich neben den Kinderleichen, die an dieselben Strände gespült werden und mehr als ausreichend Kunde geben von den vielen Mühseligen und Glücklosen, die gerade ihr Leben lassen bei dem Versuch, Meere zu durchschwimmen, um ihrem Unglück zu entfliehen. Einem Unglück, das zu keinem geringen Anteil entsteht durch die Rücksichtslosigkeit der Glücklichen. Der Noch-Glücklichen wohlgemerkt, denn ein solches Ungleichgewicht lässt sich auf Dauer nicht mit Hasstiraden und Feuersbrünsten festhalten, nicht mit Stacheldraht und sonstigen Grenzsperren! Solche Versuche reduzieren dergleichen Unsinn nicht, sie verstärken und verteuern nicht zuletzt auch nur die Schieflage! Solche Lösungen sind keine und verschärfen nur einen Rattenschwanz von Folgeproblemen.

Man entschuldige sich bitte nicht damit, dass wir keine Lösungen hätten, oder dass die Mühseligen an unseren Grenzen selber schuld wären, zum Einen an ihrer Situation als solcher, und an ihren Anpassungsschwierigkeiten im Besonderen. Versetzen wir uns doch einfach mal in ihre Situation; ich selber habe das als ehemaliges Kriegskind samt Flucht aus dem umkämpften Berlin noch gut in Erinnerung, und viele meines Alters sollten sich auch entsprechend angesprochen fühlen. Der Hass, der uns im Westen Deutschlands damals entgegen schlug, der macht sich in allen deutschen Landen gerade schon wieder „Luft“, wenn es mehr nicht wäre! Man lehnte uns offen ab damals, belegte uns mit unfreundlichen Ausdrücken, aber man rottete sich nicht mit Feuerwerfern und Steinschleudern gegen uns zusammen und gründete keine Partei unter solchem Motto!

Für soziale Missstände sind nicht die Betroffenen verantwortlich, weder in unserem Lande noch auf den Booten im Mittelmeer. Man könnte, aber sollte in dieser verfahrenen Situation nicht mit dem Finger zeigen auf die wahren Verursacher, die ja auch teilweise bekannt sind. Schuld wird auf uns allen liegen, wenn wir nicht gemeinsam und mit Bedacht und mit den uns ja auch anerzogenen Tugenden wie Verstand und Bedacht gemeinsam nach Lösungen für unsere derzeitigen Probleme suchen, anstatt immer Weiß Gott Wen für alles verantwortlich zu machen ohne uns auch mal an die eigene Nase zu fassen!

Unsere Zukunft liegt nicht an bösen Flüchtlingen und/oder untätigen Politikern, nicht an den Trumps oder den Clintons unserer Zeit, sondern zu allererst an uns selbst! Also kein Jammern, kein Klagen, sondern „pack mer‘s!“

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Freitag, 4. Dezember 2015
GERMANY wieder im Krieg - Alarm oder Schulterschluss?
Am 04. Dezember 2015 im Topic 'GERMANY wieder im Krieg - Alarm oder Schulterschluss?'
Etwa 50 Millionen Flüchtlinge sind derzeit weltweit auf der Flucht. Die Ursachen sind mannigfaltig, aber ihre Folgen bündeln sich in fataler Ähnlichkeit in Entwurzelung, Vertreibung, Verlust von Wohlstand, Bürgerrechten, Identität und Freiheit, alles in allem fast all jener bürgerlichen Errungenschaften, für die die Völker der vergangenen Jahrhunderte gekämpft und gelitten haben und scharenweise in Folter und Tod gegangen sind.

Seither wuchs eine Generation der Glücklichen heran, die Wohlstand und Frieden als selbstverständlich abfeiern und sich darin gemütlich einrichten konnten, verglichen mit allen vorangegangenen Generationen. Und die sich jetzt auch je nach der eigenen Erwartungshaltung durchaus zu grosszügiger Hilfs- und Einsatzbereitschaft entschliessen, wann immer sie eine solche für unerlässlich halten.

Gerade seit der Verschärfung der aktuellen Flüchtlingskrise aus den nah- und mittelöstlichen sowie den afrikanischen Regionen in Richtung Westeuropa haben wir eine unerwartet solidarische Fokussierung der europäischen Völkergemeinschaft auf den immer noch anwachsenden Strömen verzweifelter Hilfsbedürftiger feststellen können, der fürwahr als herzerwärmend empfunden werden kann. Ob nun die bei uns leider auch immer noch zu kurz Gekommenen nun unbedingt damit einverstanden sind, oder ob etliche der Flüchtlinge die freigebige Zuwendung verdient oder eher nicht verdient haben, bleibe hier mal dahingestellt.

Auf jeden Fall haben wir nach wie vor zahllose hochherzige und darum fürwahr ermutigende Beispiele für die bürgerliche und soziale Aufgeklärtheit unserer europäischen Völkergemeinschaft und damit auch die berechtigte Hoffnung, dass diese unter der materiellen und ideellen Belastung infolge der augenblicklichen politischen Veränderungen nicht per se verloren gehen muss.

Dies vorausgeschickt bleibt dennoch ein neuerliches Unbehagen darüber, dass die europäische Völkergemeinschaft sich nun doch zunehmend überfordert fühlt durch den materiell und letztlich auch politisch reflektierenden Zustrom fremder Volksgruppen. Und leider auch durchaus begründet.

Denn die entwurzelten Menschen, erst einmal in Sicherheit vor Mord und Verfolgung, können sich mehrheitlich wohl kaum sofort unisono einfügen in die neuen fremden Verhältnisse. Erfahrungsgemäss und verständlicherweise suchen sie unter den Geflüchteten zunächst den Anschluss an die eigenen Volksgruppen, um sich auch selber schneller zurechtzufinden. Nicht selten verbleiben sie anschliessend in stetig anwachsenden Parallelgesellschaften mit einer kaum zu identifizierenden mitgebrachten Gruppendynamik, die sich dann in für uns inakzeptabler Weise weiter verselbständigt...

Fazit: Zunehmend machen nun die europäischen Partnerländer die Grenzen dicht, die eben noch kaum mehr wahrnehmbar auch ihre politische Bedeutung zunehmend verloren hatten und berufen sich auf ihre alte, eigentlich schon eingemottete staatliche Selbstverwaltung und damit auf ihr Recht auf Schutz
vor Überfremdung. Diese Reaktion ist in mehrfacher Hinsicht ausserordentlich deplorabel, vor allem aber weil destruktiv hinsichtlich unserer gemeinschaftlichen Ziele für die europäische Einheit, die schon Karl der Grosse vor mehr als tausend Jahren als Fernziel des Vereinigten Europas geplant hatte, und für das meine Nachkriegsgeneration mit soviel Begeisterung und Einsatzbereitschaft auf die Strasse gegangen ist... Nochmal tausend Jahre vielleicht? Oder brauchen unsere Verwaltungen noch länger, bis sie ihre Aufgaben endlich mal vernünftig und konzertiert in den Griff kriegen?

Zwischenzeitlich optieren wir wieder einmal auf Waffengänge, solidarisch zunächst, aber angesichts der plötzlich galloppierenden Ausdünnung europäischer Gemeinsamkeiten vielleicht bald schon auch nicht mehr! Krieg als Heilmittel für politische Fehlentwicklungen kann nur legitim und hoffentlich erfolgreich im Sinne aufgeklärter Völkergemeinschaften sein, solange letztere bestehen - unsere Europäische bröselt aber zusehends!

Und warum bröselt sie? Weil eine knappe Million Flüchtlinge
bei uns unterkommen muss, auf mehrere Euroländer verteilt, wenn das marode kleine Libanon bei 4 Millionen Einwohnern schon klaglos zweieinhalb Millionen Flüchtende aufgenommen hat? Oder weil Frankreich Sorge hat, dass Frau Le Penn mit rechtsextremen Parolen die anstehenden Wahlen für sich und ihre Partei entscheiden könnte? Schön, dass das aufgeklärte Europa zueinander steht, wenn Gefahr droht! Wenn es aber darum geht, Verantwortlichkeiten zu teilen, dann leidet das grosse Werk unter Erosionserscheinungen! Der Ansturm der Flüchtlinge bleibt Sache weniger direkt betroffener Länder, die anderen verstecken sich hinter kleinstaatlichen Formalien nach dem Motto "mein Name ist Hase!" Augenmass bei der Verteilung lästiger Aufgaben ist ohnehin zur Posse gediehen. Die früheren, noch kaum der russischen Herrschaft entkommenen Ostblockstaaten sollen gefälligst ihr Kontingent an Flüchtlingen aufnehmen, während die mit Abstand besser gestellten Länder des europäischen Westens die Rollos herunterlassen...

Zugegeben, wenn`s die Masse macht, ist Deutschlands Beteiligung am Krieg gegen das Phantom IS eher zu vernachlässigen, um weiteren Beschreibungen ein freundliches Ende zu machen. Aber nach zwei selbst verschuldeten Weltkriegen und deren kaum zu beschreibenden Folgen für die ganze Welt ist Deutschlands Partizipation ab heute im Krieg gegen den IS ein schrecklicher Paukenschlag mit weit grösserer Wirkung als die militärische, die ja zum Glück kaum mehr wahrnehmbar sein kann. Die Konsequenzen dafür aber umso mehr! Man male sich nur mal aus, was passieren könnte wenn... Und hier schweigt des Sängers Höflichkeit; ein Menetekel malt man nicht an die Wand, wenn man es nicht herbeirufen möchte!

Und wo die europäische Solidarität den Schwanz einzieht, wenn es um die Verteilung schwieriger und/oder unangenehmer Aufgaben geht, da scheint mir ein Schulterschluss mit im Zweifelsfall durchaus auch mal separatistisch gesonnenen Partnern wenig glaubwürdig. Allemal, wenn dies auch noch im erweiterten Rahmen Opportunitäten eröffnet, die uns nicht recht sein dürften, wie der Deal mit notorischen Belzebuben, die den
Teufel besiegen sollen, den sie insgeheim füttern... Solche Schulterschlüsse führen leicht schon mal vom Regen in die Traufe.

Darum: "denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um meinen schönen europäischen Traum gebracht!"

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Montag, 9. November 2015
GENERATION EUROPA - NUR EIN AUSLAUFMODELL?
Am 09. November 2015 im Topic 'Europa - Aufstieg oder Abstieg?'
Zugegeben, leicht war es nicht für die Generation der Davongekommenden nach zwei Weltkriegen, Depression und Jubel für die falschen Führer, auf die DM als international bewunderten Erfolgsbeweis einer unserer grössten Wiederaufbauleistungen, einer beispielhaft stabilen Volkswirtschaft zu verzichten und nach dem jahrelangen Probelauf des Gemeinsamen Marktes auf den Euro umzuschwenken und damit auf das mit vielen Unbekannten behaftete Wagnis EUROPA.

Dass sie dazu noch mutig genug und auch fähig waren, war sicherlich die grösste staatspolitische Aufbauleistung der deutschen Europäer! Das machte uns am Ende eines desaströsen Jahrhunderts voller Schrecken, Grausamkeit und Leid zu allerseits wenn auch verhalten bewunderten "Siegern".

Plötzlich konnten wir, die Nachkommen der ersten und zweiten Generation, unser ererbtes Büssergebaren vorsichtig ablegen und uns wieder unter die internationale Gesellschaft trauen. Sogar ohne die apologetischen Beschwichtigungsformeln, die wir uns angewöhnt hatten, wenn wir uns in die Nachbarländer wagten. Das ist ja bis heute noch längst nicht überall selbstverständlich - siebzig Jahre "danach"!

Den Heiligenschein auf Probe erwarben wir uns erst jetzt, ob gewollt oder nicht, mit unserer spontanen Hilfsbereitschaft für geknechtete, verfolgte und von Bürgerkrieg und Terror an Leib und Leben bedrohte Mitmenschen aus Nahost und Nord-Afrika. Gerade auch weil wir uns damit durchsetzen müssen gegen eine neuerdings erstaunlich anwachsende Menge ewig Gestriger, gesellschaftlich zu kurz Gekommener und deren bängliche Mitläufer. Und leider immer wieder auch gegen gern mal extra lahmende Amtsschimmel!

Dass sich da jetzt die üblichen politischen Trittbrettfahrer wortstark mit zum Gähnen abgestandenen, aber leider für ihre angestammte Klientel immer noch wirkungsvollen Rattenfänger Tricks manifestieren, gehört in das Fach 'Toleranz gegenüber Andersdenkenden', solange es dabei bleibt. Das sollte aber nicht verwechselt werden dürfen mit 'Akzeptanz krimineller Handlungen bis hin zur Brandschatzung und Anwendung von Brachialgewalt gegenüber ausländischen Mitbürgern'! Genau da müsste der Amtsschimmel jetzt doch häufiger wenigstens mal wahrnehmbar wiehern - hört da jemand was?

Genau da auch sollten wir uns an die eigene Nase fassen, bevor wir auf Europa zeigen und unsere Nachbarländer ansonsten nicht ganz zu Unrecht simpler Subventionsinteressen statt politischer Mitverantwortung bezichtigen. Nicht jedenfalls bevor wir selber zu unseren europäischen Prinzipien stehen und nicht bei jeder Herausforderung mit fliegenden Fahnen populistischen Provinzpolitikern mit Totschlagforderungen nach neuen Grenzen durch Europa zu Quotenerfolgen verhelfen, wo verantwortliche Handlungsstärke und politische Weitsicht gefordert wäre statt plumper Wankelstrategien und erratischem Stimmenfang letztendlich dann zum Schaden unserer Demokratie insgesamt.

Wenn wir solche Spiele mit dem Feuer nicht endlich stoppen, kommt das Jahrtausend Projekt EUROPA am Ende kläglich darin um! Und statt dessen wieder neue Kriege und neue Not für uns alle! Dass Angela Merkel immer noch fast schon messianisch für uns durchhält, das haben wir eigentlich gar nicht mehr verdient!

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